Vernichtung von Dopingmitteln
Die Ermittlungen der Frankfurter Zollfahnder gegen einen Dopinghändler aus dem Wetteraukreis sind abgeschlossen, der Täter wurde zwischenzeitlich zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Am 17. August 2011 stand nun die Vernichtung der in einer Lagerhalle im mittelhessischen Nidda sichergestellten Beweismittel an.
Mehr als fünf Millionen Tabletten, Kapseln und Ampullen mit Arzneimitteln, zu 95 Prozent Anabolika, sowie 500.000 Etiketten und Verpackungsmaterialen wurden in der Müllverbrennungsanlage Nordweststadt in Frankfurt am Main verbrannt.
"Das ist die weltweit größte Einzelsicherstellung von Dopingmitteln, die wir heute der Vernichtung zugeführt haben. Damit haben wir der internationalen Dopingszene einen empfindlichen Schlag versetzt, ein Erfolg für die Gesundheit vieler Menschen und die Fairness im Sport", sagt Hans-Jürgen Schmidt, Sprecher des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main.
Hintergrund
Die Staatsanwaltschaft Gießen und die Frankfurter Zollfahndung ermittelten von 2008 bis 2011 gegen den Betreiber des weltweit bekannten Label "IP" (International Pharmaceuticals), das Dopingmittel über ein internationales Netzwerk aus Indien und China bezog. Im September 2010 wurde das Lager durchsucht. Drei Lkws wurden benötigt, um die riesige Menge an Tabletten, Ampullen und Verpackungsutensilien abzutransportieren. Das Strafverfahren ist inzwischen rechtskräftig abgeschlossen. Die sichergestellten Beweismittel konnten nun vernichtet werden.
Aus einem Ermittlungsverfahren gegen zwei rumänische Stewardessen stammen rund 50.000 Schlankheitspillen mit dem gefährlichen Wirkstoff "Sibutramin". Die Frauen hatten die Pillen in ihrem Gepäck, als sie in Frankfurt am Main auf der Durchreise von China nach Rumänien aufgegriffen wurden. Aus sogenannten Großversenderverfahren resultieren 250.000 Potenzpillen, die in den letzten Monaten, vornehmlich im Internationalen Postfrachtzentrum am Frankfurter Flughafen, sichergestellt worden sind. Dabei handelt es sich um Sendungen aus China, die meist 50 bis 150 Pillen zum Inhalt hatten, von oft ein und demselben Versender stammen und deren Empfänger im gesamten Bundesgebiet verstreut sind.
Aus einem weiteren Ermittlungsverfahren der Zollfahndung stammen 20.000 gefälschte Markentextilien, vornehmlich der Marke "Tommy Hilfiger", die ebenfalls in den Kessel der Verbrennungsanlage wanderten. Diese Textilien, die, sofern sie in den Handel gelangt wären, einen wirtschaftlichen Schaden von geschätzten 1,5 Millionen Euro verursacht hätten, waren im Dezember 2010 in einer Spedition im Rhein-Main-Gebiet sichergestellt worden. Aufgrund der noch laufenden Ermittlungen konnnte zu Beschuldigten und weiteren Details keine Angaben gemacht werden.
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